19.05.19 (Kiel-Stadionturm)
Kiel macht den Klassenerhalt perfekt. (Text O.Wegener)
Der letzte Spieltag der Saison stand im Zeichen einiger wichtiger, ja entscheidender Fragen: Welches Team rettet sich auf den ersten Nichtabstiegsplatz 7? Wer erreicht welchen Platz für ein aussichtsreiches Playoff-Halbfinale? Im Mittelfeld hatten zudem Wasseralfingen und Kiel nur noch theoretische Chancen/Risiken auf Abstieg und/oder Playoff, wollten aber sicherlich beide das Maximum aus der Saison herausholen.
Vor einem Jahr kam es an anderer Stelle, seinerzeit in Grönwohld, zum Zusammentreffen der gleichen Teams. Nun also die Neuauflage in Kiel!
16 – 16 (52-54) 
BALLTICK KIEL I TKG GALLUS FRANKFURT I
Im Auftaktmatch gegen den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister, bei dem zusätzlich noch der amtierende Deutsche Einzelmeister am Start war, zeigte sich gleich wie wertvoll Kiels erweiterter 5er-Kader sein kann. Bedingt durch einen Autoausfall und zudem diversen Problemen mit der Bahn musste der 20:12-Punkte-Mann Florian Hansen auf den Einsatz gegen die Kicker vom Main verzichten. Glücklich, wer dann einen Oliver Schell als Edeljoker einbringen kann!
Die Gastgeber verbuchten einen achtbaren Start und konnten die ersten beiden Runden ausgeglichen gestalten. Direkt darauf folgte jedoch eine erste 0:4-Runde, in der vor allem Buza seine Klasse zeigte, gleich zu Beginn keine Zweifel aufkommen ließ und einen ungefährdeten Sieg einfuhr. Auf der Gegenplatte fand Hampel nach Auftaktniederlage und zwischenzeitlichen 1:3 Rückstand zurück in die Spur und zeigte seine Qualitäten. Einige gute Bälle ließen Robert von Hering am Ende mit einem 3:5 dastehen, bei dem vielleicht mehr drin gewesen war. Kurz vor der Halbzeit bewahrte uns der ältere Oliver vor einem noch höheren Rückstand und spielte beim 2:1 gegen Beck all seine Routine aus. Hier zeigte sich erstmals in der Saison die wahre Stärke des Kieler Königstransfers: Dank der 4 Punkte zu Beginn blieb Kiel im Spiel, statt wie im Vorjahr beinahe schon aussichtslos zurückzuliegen. Mit 6:10 ging es in die Halbzeit.
Ganz wichtig war dann das 5:3 von Simon, der damit erstmals doppelt punkten konnte und die Partie weiterhin offenhielt. Kurz darauf hatte RVH nicht viel gegen den DEM aus Frankfurt auszurichten, jedoch konnte Wegener ein gutes Spiel gegen Beck abliefern und mit 4:1 die Oberhand behalten. 10:14 und noch 2 Runden. „Das Ziel zweistellig zu punkten wurde erreicht“ schallte es da aus den Waschräumen des Kieler Stadionturms… Autor: unbekannt.
Was nun folgte war ein „Doppel-Oliver-Durchgang“ – und dieser sollte es in sich haben! Während Oliver Schell seine schnelle 2:0 Führung sicher gegen Hampel verwaltete, ging es nebenan hin und her. Oliver Wegener ging gegen Beni 2:0 in Front, lag zur Halbzeit aber 2:3 zurück. In der zweiten Hälfte entwickelte sich hier ein heißer Kampf, der ein zwischenzeitliches 5:3 für Oliver zeigte. Schell sprang weiterhin nur so hoch wie ein guter Tipp-Kicker springen muss, 2:0 der Zwischenstand, wie in Beton gegossen. Buza machte jetzt mächtig Druck und erzielte das 4:5. Auch die Schlussphase gehörte dem Frankfurter und der Kieler Keeper wuchtete ein ums andere Mal hohe Dreher von der Platte. Wertvolle Sekunden, die am Ende reichen sollten! Ein emotionaler Jubel zum 14:14 ließ die Turmmauern erschaudern und auch die Grönwohlder Zuschauer waren bereits gebannt in der Partie angekommen.
Jetzt hatten die Gastgeber endgültig Lunte gerochen und wollten hier und heute etwas mitnehmen. Vor der Partie eigentlich undenkbar, hatte Kiel plötzlich die Chance gegen den Deutschen Meister zu gewinnen. Und das wollten sie! S.Hansen gegen M.Kaus und R.v.Hering gegen A.Beck hießen die letzten Partien. Robert lieferte hier eine beachtliche Partie ab und ging zügig 3:0 in Front. Beachtlich vor allem dank der mentalen Stärke nach drei teilweise unglücklichen Niederlagen zuvor. Hut ab wer dann so dominant aufzutreten vermag. Auf Platte 1 hielt sich der jüngste Hansen-Bruder standhaft im Rennen, konnte gegen die typischen einhändigen Kausdreher allerdings wenig ausrichten und musste direkt nach der Halbzeit das bittere 2:5 schlucken. Auf der anderen Seite zog RVH auf 6:1 davon und zog ein ums andere Mal exakt geklemmt ab und hinterließ einen nur noch gequält lächelnden Alex Beck zurück. Simon kämpfte sich noch heran, hatte aber am Ende nicht mehr genug Sprit im Tank um das Match noch gänzlich herumzureißen. 5:7 lautete der Endstand an Platte 1, 7:3 an Platte 2.
Als dann der Schlusspfiff kam, lag sich ganz Kiel in den Armen und war stolz über diese Teamleistung!
O. Wegener 6-2 (15-11) ; O. Schell 6-2 (9-8) ; R. v. Hering 2-6 (15-18) ; S. Hansen 2-6 (13-17)
TKG GALLUS FRANKFURT I — TKV GRÖNWOHLD I
Euphorisiert vom unerwarteten Punktgewinn gegen Frankfurt genossen die Fördestädter nun Ihre Pause, während sich Frankfurt mit Grönwohld duellierte.
Grönwohld trat gegen Frankfurt mit der stärksten Mannschaft an (Schäfer, Arp, Stock, Zaczek) und versuchte den vorletzten Strohhalm zu ergreifen um dem tosenden Abstiegsstrudel noch zu entkommen. Die Ausgangslage war klar. Zusammen mit Waltrop und Spandau kämpfte Grönwohld im Fernduell um den rettenden 7. Platz wobei den beiden letztgenannten nur ein Punktgewinn nützen würde. Entsprechend fokussiert begannen die Grönwohlder dann auch und konnten dem Favoriten anfangs die Stirn bieten. Im Laufe des Matches setzte sich Frankfurt jedoch immer weiter ab und spätestens der Doppelschlag nach der Halbzeit ließ auch die letzten Norddeutschen Hoffnungen zerplatzen. Am Ende stand ein deutlicher 27-5 Erfolg der Hessen, während Grönwohld nun gegen Kiel punkten musste.
06 – 26 (45-79) 
TKV GRÖNWOHLD I BALLTICK KIEL I
Scheinbar gaben sich die Grönwohlder nun aber Ihrem Schicksal hin, denn Stock und Zaczek wurden ersetzt durch Petersen und Müller. Sicherlich eine Schwächung des Teams. Diese Tatsache ließ die Atmosphäre recht stark abkühlen, da eigentlich allen Anwesenden klar war wie das Spiel laufen würde. Große Emotionen waren die Seltenheit und Kiel setzte sich immer weiter ab. Die 10:6 Halbzeitführung wurde dann in der zweiten Hälfte der Partie mit weiteren 16 Punkten am Stück ausgebaut, so dass ein nie gefährdeter 26:6 Erfolg für Kiel feststand. Bester Spieler war Robert von Hering, der eine weiße Weste behielt und zudem die beste Offensive aufweisen konnte. Auch alle anderen Kieler punkteten positiv, so dass die Saison mit einem positiven Gesamtgefühl beendet wurde.
Mit 8:8 Punkten (wobei hier 2 Wertungsniederlagen inbegriffen sind) landete Kiel im gesicherten Mittelfeld, 6 Punkte vor den Abstiegsplätzen und nur 3 Punkte hinter dem ersten Playoff-Platz. Wer weiß was möglich gewesen wäre, wenn Kiel am 1.Spieltag eine Mannschaft hätte stellen können…
Ein gelungener Spieltag fand dann noch seinen entspannten Ausklang bei einigen Gesprächen mit unseren Gästen und einem abschließenden gemütlichen Zusammensein mit Sekt & Knabbereien im Hause Schell
R. v. Hering 8-0 (28-14) ; O. Wegener 7-1 (21-7) ; O. Schell 6-2 (12-11) ; S. Hansen 5-3 (18-13)